Individuelle Förderung am Willibrord-Gymnasium
Die individuelle Förderung eines jeden Schülers und einer jeden Schülerin genießt einen hohen Stellenwert bei uns am Willibrord-Gymnasium und ist in allen Jahrgangsstufen verankert.
In allen Klassen der Jahrgangsstufen 5 bis 10 sind die sogenannten Lernzeiten ein fester Bestandteil der Stundentafel. Die Lernzeiten bieten den Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit, die Unterrichtsinhalte der Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik in Ruhe zu wiederholen, zu üben und zu vertiefen. Dabei werden die Klassen jeweils von ein bis zwei Lehrkräften betreut.
Bei erhöhtem Übungsbedarf – z.B. vor Klassenarbeiten, nach höheren Fehlzeiten oder aber auch zur dauerhaften begleitenden Unterstützung – können alle Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I zusätzlich von der Lernzeit Plus Gebrauch machen. Diese wird in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik, Französisch, Latein und Niederländisch sowie im Bereich Feinmotorik angeboten. Schülerinnen und Schüler, bei denen eine Lese Rechtschreib-Schwäche (LRS) vorliegt, werden zudem im LRS-Training individuell gefördert. Auch gezielte Nachhilfe durch ältere Schülerinnen und Schüler vermitteln gerne wir im Rahmen unseres Programms Schüler helfen Schülern, das in Kooperation mit der katholischen Kirchengemeinde St. Christopherus und der Waisenhausstiftung durchgeführt wird.
Neben der fachlichen Förderung in der Lernzeit bzw. Lernzeit Plus bietet das vielfältige AG–Angebot den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, ihren eigenen Neigungen nachzugehen und sich über das unterrichtliche Angebot hinaus persönlich zu entfalten.
Im Rahmen des Projektmodells können Jugendliche zudem auf freiwilliger Basis und mit Unterstützung der betreuenden Lehrkräfte ein Schuljahr lang zu einem Themengebiet ihrer Wahl forschen und ihre Ergebnisse jeweils am Schuljahresende der Schulgemeinde vorstellen.
Schülerinnen und Schülern mit einer besonderen Affinität zu Fremdsprachen bieten wir die Möglichkeit, als sogenannte Doppelwähler ab der 6. Klasse sowohl Französisch als auch Latein zu wählen. Zudem werden interessierte Schülerinnen und Schüler auf die international anerkannten Zertifikate in Englisch, Französisch und Niederländisch vorbereitet und denjenigen Schülerinnen und Schülern, die durch ihren familiären Hintergrund neben Deutsch noch eine weitere Sprache beherrschen, ermöglichen wir die Teilnahme am herkunftssprachlichen Unterricht.
Darüber hinaus bietet die Schule vielfältige Möglichkeiten des sozialen Engagements, z.B. als Pate/Patin für neu zugewanderte Mitschüler und Mitschülerinnen oder die neuen 5. Klassen sowie als Ehrenamtler(in) in unserer internationalen Vorbereitungsklasse.
Schülerinnen und Schüler mit besonderen Lernbedingungen werden von unserem Sonderpädagogen unterstützt. Das Team der Schulsozialarbeit sowie das psychosoziale Beratungsteam stehen zudem bei verschiedensten individuellen Problemstellungen als kompetente Ansprechpartner bereit.
Im Rahmen des Landesprogramms „KAoA.“ und in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit werden ferner alle Schülerinnen und Schüler von der achten Klasse an systematisch bei der Studien- und Berufswahl begleitet.
Ausgewählte Schülerinnen und Schüler ab der 10. Klasse motivieren wir zudem zum Frühstudium. Das bedeutet, dass sie neben ihrem Schulbesuch auch schon regelmäßig Lehrveranstaltungen an der Universität Duisburg-Essen besuchen. Und schließlich schlagen wir Abiturientinnen und Abiturienten, die sich durch herausragende Leistungen und/oder soziales Engagement auszeichnen oder deren Schullaufbahn durch biografische Hindernisse erschwert wurde, bei der Studienstiftung des deutschen Volkes für ein Stipendium vor.
Der Gemeinsame Unterricht
Seit 2006 ist die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen in Kraft. 2009 stimmten Bundestag und Bundesrat einem entsprechenden Vertragsgesetz zu. Auch das Städtische Willibrord-Gymnasium will dazu beitragen, dass alle Schülerinnen und Schüler eine gleichberechtigte Teilhabe innerhalb des schulischen Bildungssystems erlangen können. Unsere Schule hat deshalb 2009 den Gemeinsamen Unterricht (GU) ins Schulprogramm aufgenommen.
„Inklusion ist im Bildungsbereich kein klar definiertes Konzept. Es umfasst vielmehr unterschiedliche Zugänge zu mehr gemeinsamem Lernen und Bildungsgerechtigkeit in einer Schule für Alle. In erster Näherung kann Inklusion als Konzept zur gemeinsamen Beschulung von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderungen gefasst werden. Inklusion ist in diesem Kontext auf die Schüler/innen ausgerichtet, die bisher in Förderschulen unterrichtet werden bzw. wurden. Ainscow u.a. weisen kritisch darauf hin, dass die Fokussierung auf Kinder und Jugendliche mit Behinderungen viele andere Aspekte von Verschiedenheit ignoriert, die die Bildungspartizipation von Schüler/innen behindern oder fördern können. Dazu gehören Ausgrenzungen bzw. Benachteiligungen, z.B. auf Grund von Geschlecht, sozialer Herkunft, spezifischen Lebensbedingungen und/oder Kultur. Vor diesem Hintergrund wird Inklusion als Konzept zur Überwindung von Diskriminierung aller Risikogruppen verstanden und fokussiert unterschiedliche Formen des Schulversagens und der Exklusion im schulischen Kontext.“
Aus Überzeugung und mit hohem Verantwortungsbewusstsein praktizieren wir Inklusion und erhoffen uns, dass sowohl der „benachteiligte“ Schüler als auch der „Regelschüler“ vom GU profitieren. Die primäre Zielsetzung ist folglich die Integration „benachteiligter“ Kinder und Jugendlicher in den Regelunterricht unseres Gymnasiums; diese erhalten individuelle Förderungen zur Unterstützung des Lernprozesses unter der Perspektive des Erlangens der allgemeinen Hochschulreife. Man spricht von zielgleicher Förderung. Weiterhin erfolgt in diesem Kontext die Förderung von Kindern und Jugendlichen mit einem Nachteilsausgleich. Das 9.Schulrechtsänderungsgesetz sieht des Weiteren eine zieldifferente Förderung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf vor.
Die Zielgruppe bilden demnach Kinder mit einem Förderschwerpunkt auf einem der fünf Bereiche „geistige Entwicklung“, „körperlich-motorische Entwicklung“, „Lernen“, „Sprache und Kommunikation“ und „sozial-emotionale Entwicklung“. Darüber hinaus fallen in die Zielgruppe auch Kinder mit einer diagnoseunabhängigen Förderung, wie LRS oder Dyskalkulie.
Der GU erfordert eine Öffnung unserer Schule nach außen; die Zusammenarbeit und der Austausch innerhalb des Kollegiums wird deshalb durch die enge Kooperation mit dem Förderzentrum Grunewald sowie mit den Eltern der „benachteiligten“ Schülerinnen und Schüler ergänzt.
Unsere Schule begreift die Förderung Hochbegabter und den GU als gleichwertig, da beide Bereiche die Schülerinnen und Schüler mit ihren individuellen Möglichkeiten würdigen.
Individuelle (Begabten-)Förderung
Innerhalb unseres gymnasialen Bildungsauftrags haben wir jeden Schüler mit seinen individuellen Möglichkeiten im Blick. Ein Förderkonzept, das einerseits Defizite auffängt, andererseits aber auch besondere Begabungen fördert, hilft, dass unsere Schüler vielfältig lernen können. So nehmen wir die Potenziale unserer Schüler systematisch in den Blick. Auf diese Weise wollen wir sicherstellen, dass jeder Schüler nach seinen Bedürfnissen erfolgreich lernen kann.
Für unser Förderkonzept sind wir von der Landesregierung ausgezeichnet worden und haben das „Gütesiegel Individuelle Förderung“ erhalten. Für unser Konzept zum Frühstudium haben wir von der Universität Duisburg Essen im Jahr 2017 die Best-Practice-Auszeichnung erhalten. 2018 erfolgte die Verleihung des Deutschen IQ-Preises durch den Verein für hochbegabte Menschen, Mensa in Deutschland e.V. (MinD).
Enrichment und Akzeleration
Grundsätzlich müssen bei der Förderung die beiden großen Bereiche Enrichment und Akzeleration unterschieden werden. Handelt es sich beim Enrichment um ein erweitertes und vertiefendes Lernen, geht es bei der Akzeleration um die Beschleunigung des Lernens. Die Beratung von (hoch) begabten Schülerinnen und Schülern findet zunächst durch die Fachlehrerinnen und Fachlehrer statt. Bei weitergehendem Gesprächsbedarf wird ein Beratungslehrer hinzugezogen, der speziell für den Bereich Hochbegabung zuständig ist. Gegebenenfalls kann auch eine psychologische Leistungsdiagnostik durchgeführt werden.
Zurzeit bieten wir an unserer Schule folgende Möglichkeiten der Begabtenförderung an:
- Drehtürmodell Differenzierung (Teilnahme von Schüler(n)*innen aus der Jahrgangsstufe 8 am Differenzierungsunterricht der Jahrgangsstufe 9)
- Frühstudium für ein oder mehrere Semester ab der Jahrgangstufe 10; Schüler*innen haben die Möglichkeit, an einem Tag in der Woche die Universität Duisburg-Essen zu besuchen (Best-Practice-Auszeichnung 2017)
- „Projektmodell“ (Schüler*innen der Jahrgangsstufen 7-10 können an Projekten auch während des normalen Unterrichts arbeiten)
- Vorversetzung von begabten und leistungsstarken Schüler*innen
- Sprachdoppelwahl Französisch und Latein ab Klasse 7
- Erwerb von Sprachzertifikaten (z.B. DELF)
- Wettbewerbe in naturwissenschaftlichen und sprachlichen Bereichen
- zahlreiche Arbeitsgemeinschaften, die je nach Begabung gewählt werden können
- Austauschprogramme mit England, Frankreich und Belgien
- Entsendung von besonders begabten Schüler*innen zur „Deutschen Schüler Akademie“ und zur „Deutschen Junior Akademie“
- schulinternes Bewerbungsverfahren bestehend aus der Formulierung eines „Motivations-Briefes“ und einem Gespräch mit einer mehrköpfigen Jury für die Möglichkeit, sich bei der Studienstiftung des deutschen Volkes zu bewerben
- schulinternes Auswahlgespräch für die Bewerbungsoption bei der Bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk
- regelmäßig stattfindende Gesprächsgruppen für hochbegabte Jugendliche nach dem LOTUS-Modell (Baudson/Preckel)
- zusätzliche Praktika in der Oberstufe während der Unterrichtszeit
- Unterrichtsbefreiungen zur Förderung von besonderen Begabungen, z. B. bei Geigenspiel (Fortbildungskurse in Polen, bei Auftritten (Klavierkonzerte), Fußballtraining (Bundesligaauswahl), Teilnahme an Landes- und Bundeswettbewerben im Sport
- Auslandsaufenthalte
Schon seit Jahren nehmen regelmäßig Schülergruppen des Willibrord Gymnasiums an verschiedenen Wettbewerben (siehe unten) teil. Neben der wissenschaftlichen und experimentellen Auseinandersetzung mit fachspezifischen Themen, steht hier das Erlebnis im Vordergrund, sich vor einem Jury und einem interessierten Besucherpublikum präsentieren zu müssen. Im Vorfeld der Wettbewerbe stehen den Schülern die Lehrer des Willibrord Gymnasiums beratend zur Seite.
Hier können Hilfestellungen bei der geeigneten Themenwahl sowie der geeigneten Themenformulierung gegeben werden. Experimentelle Möglichkeiten, Perspektiven und Gefahren können so ebenfalls ausgelotet werden.
Deutsch | Vorlesewettbewerb | |||
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Englisch | Big Challenge | |||
Französisch | DELF | |||
Latein | Bundeswettbewerb Fremdsprachen im Bereich Latein | |||
Russisch | Russisch-Cup | Russisch Olympiade | ||
Mathematik | Känguru-Wettbewerb | Bonner Mathematikturnier | Mathe im Advent | Pangea-Wettbewerb |
Chemie | Chem-pions
Jahrgang 5-7 | JuniorScience Olympiade Jahrgang 7-10 | Dechemax
Jahrgang 7-11 | Chemie Olympiade
Jahrgang 10-12 |
Physik | freestyle physics | |||
Sport | Schwimmen | Fussball | Basketball | |
Schach | Kreismeisterschaften |