In English please!

Hello and welcome to my England adventure!

Ich war in den Sommerferien für drei Wochen in England. Wie das ging? Der Lionsclub International organisiert jedes Jahr im Sommer Camp- und Familienaufenthalte auf der ganzen Welt. Von Kanada über England bis nach Japan, um einen kulturellen Austausch zu ermöglichen. Davon erfuhr ich zufällig im Geschichtsunterricht. Es gab einen Platz für Großbritannien, für 18-jährige. Ich war sofort Feuer und Flamme und habe mich zunächst bei Frau Haumer beworben, die dann die Informationen weitergeleitet hat. Bevor es losgehen konnte, musste ich online ein Profil von mir erstellen. Nachdem alle Informationen mit Unterstützung der Sachbearbeiterin für den internationalen Jugendaustausch, Frau Deborah Möller, ausgefüllt waren mussten diverse Unterschriften zur Bestätigung eingeholt werden, um den Bewerbungsprozess abzuschließen.

Am 25. Juni ging es nach Duisburg zu einem Treffen mit allen Teilnehmern des Youth Exchange 2025 der Distrikte Rheinland-Nord und Süd. Dort wurden uns weitere wichtige Informationen für den Auslandsaufenthalt mitgeteilt.

Dann war es soweit: Ich war in England. Ich war 10 Tage bei Sue und Chris Hibbert in einem kleinen Ort namens Ashby de la Zouch in Leicestershire (gespr. Lesterscheier), bevor es in ein Camp in einen äußeren Stadtteil von London gehen sollte. Sie sind beide neben ihren Jobs als Jugendarbeiterin und Manager in einer Baufirma bereits seit 20 Jahren als Lions tätig und haben schon öfter Schülerinnen bei sich aufgenommen. Aber ich war nicht allein dort. Mit mir war Irene aus Rumänien dort. Sie haben uns aus der Liste der Campteilnehmer ausgewählt, da sie schon viele Lionsprojekte in Rumänien unterstützt haben und auch mit Lions aus Deutschland befreundet sind, und so Verbindungen zu unseren Ländern haben. Sue hatte vor unserer Ankunft einen groben Plan mit Ausflügen für die Woche erarbeitet, zu dem wir unsere eigenen Ideen noch hinzufügen konnten. Wir haben uns sehr schnell zu Hause gefühlt und uns auf gemeinsamen Unternehmungen viel über unsere Lebensweisen erzählt. Ein weiteres spannendes Thema war Essen. Wir haben viel zusammen gekocht und landestypische Delikatessen probiert. Unter anderem auch Fish n´ Chips. Ich habe jeden Tag etwas Neues gesehen und erlebt.

Was ich so erlebt habe?

  • Tag 1: Ankunft im Regen und lange Autofahrt nach Ashby
  • Tag 2: Erkundung der Stadt und eine von Einheimischen nachgestellten Schlacht
  • Tag 3: Besuch eines nahen Landschaftsparks und Treffen mit einer schottischen Highland-Cow – Ja, die gibt es auch im Rest von England
  • Tag 4: Shoppingcenter und Altstadt von Leicester
  • Tag 5: Achterbahn fahren und abends Besuch im Pub
  • Tag 6: Ruhiger Tag in Ashby und Online-Meeting mit anderen Lions
  • Tag 7: Zu Besuch bei Sues Mutter in Wales und Wanderung zu einem Wasserfall
  • Tag 8: Camping Ausflug in die Nähe eines Nationalparks
  • Tag 9: Besuch von Chatsworthhouse und Garten (Drehort aus Stolz und Vorurteil, 2005) und des Nationalparks
  • Tag 10: Vorstellung bei einem Lions- Distrikt Meeting in Peterborough und Cambridge Stadterkundung

Dann war die Zeit mit Sue und Chris leider wieder vorbei. Dafür erwarteten uns tolle Tage im Camp mit 25 weiteren 18–21-jährigen aus 16 Nationen. Darunter Länder wie Estland, Finnland, Belgien, die Niederlande, aber auch die Türkei, Mexiko, Kanada und sogar Japan. Überraschend: Ein Mädchen aus dem UK, die die Verständigung mit den Campleitern angenehmer gemacht hat. Campsprache war Englisch. Was am Anfang zu Kommunikationsschwierigkeiten führte, da die zwei Teilnehmer aus Japan und Mexiko kein bzw. wenig Englisch sprachen, aber während des Familienaufenthaltes ein wenig dazugelernt hatten. Einige im Camp sprachen glücklicherweise auch italienisch oder spanisch, was die Unterhaltungen vereinfacht und auch manchmal zu Lachflashs geführt hat. Taichi aus Japan hatte auch einen mobilen Übersetzer, der einem Walkie- Talkie ähnelte. Am Galaabend, der am Ende der Gemeinsamen Zeit stattfand, für den jeder für sein Land eine kleine Präsentation vorbereitet hatte, dankte er uns allen, dass wir ihn aufgenommen haben, auch wenn er kein Englisch spreche, mithilfe des Übersetzers.

Aber zurück zum Anfang. Den ersten Tag haben wir damit verbracht uns näher kennenzulernen, eigentlich war für den zweiten Tag auch Teambuilding geplant, mit Nutzung der Sportstätten auf dem Gelände, da man dies aber vorher buchen musste, war es nicht möglich. Einige andere und ich sind im Camp geblieben und haben Karten und Billard gespielt, während andere (aus eigener Tasche bezahlt), Wimbledon und die Nationalgalerie besucht haben. Die nächsten Tage boten ein abwechslungsreiches Programm. Der Wachwechsel am Buckingham Palace, mit Stechkähnen durch das Universitätsviertel von Cambridge, Windsor Castle, ein Besuch der Küstenstadt Southend- on- Sea, London Eye, Madame Tussauds. Einige Programmpunkte konnten leider nicht durchgeführt werden, aber das gab uns die Chance London in Gruppen selbst zu erkunden.

Die Zeit im Camp diente nicht nur dem Vergnügen, sondern haben wir auch zusammen mit einigen Lions an Serviceprojekten teilgenommen. Wir haben alte Brillen sortiert, die je nach Zustand gereinigt oder recycelt werden sollten, um sie an Bedürftige und Obdachlose zu verteilen. Oder auch einfach nur in einem Park Müll gesammelt. Für ein Projekt ging es nach London und wir verteilten zusammen mit der Organisation „Under One Sky“ Essen und Trinken an die Obdachlosen von London. Das war eine sehr lohnende Erfahrung, denn manche Obd

achlose kamen nicht einfach nur um zu Essen, sondern für Gespräche. Das hat mich sehr berührt und mir bewusst gemacht, dass sie auch Teil der Gesellschaft sind, aber leider viel zu oft nicht beachtet werden. Mit einem sehr netten Herrn habe ich ohne große Umschweife über Geschichte und Politik gesprochen. Durch Begegnungen wie diese habe ich gelernt, dass wir Vorurteile beiseite räumen und viel offener sein müssen.

Ich bin mit Erwartungen an diese Reise getreten, die sich alle erfüllt haben. Ich wurde sehr herzlich empfangen von Menschen und in einem Land, in dem ich noch nicht war, von dem ich nun (ein stückweit) behaupten kann es zu kennen. Es war eine besondere Art das Land mit seiner atemberaubend schönen Landschaft und Kultur kennenzulernen. Ich bin sicherer im Englisch sprechen geworden und habe neue Freundschaften fürs Leben geschlossen. Mit meiner Gastfamilie und auch vielen aus dem Camp stehe ich in regelmäßigem Kontakt. Diese Reise hat mich nicht nur sehr viel über andere, aber auch über mich selbst gelehrt und ich bin selbstständiger geworden.

Stay curious,

Anna

Das sind meine Erfahrungen. Wenn auch du aus deiner Komfortzone austreten möchtest, ist der Lions Youth Exchange genau die richtige Wahl.

Zuletzt möchte ich mich bedanken, bei allen, die mich bei dieser Reise unterstützt und diese auch finanziell möglich gemacht haben. Gesponsort wurde ich von der Katjes GmbH, hierbei möchte ich mich besonders bei Frau Zenker bedanken, die mir bei Fragen und beim Organisieren mit Rat und Tat zu Seite stand. Auch bei Herr Fassin möchte ich mich bedanken, der uns*, bei der Übergabe der Reiseunterlagen und Campausstattungspakete noch weitere Tipps mitgeben hat.

*Katjes hat nicht nur mich, sondern auch Isabella(Q1) und drei Schüler aus Rees gesponsert.

Danke auch an Frau Haumer, die sehr engagiert diese Möglichkeit vorgestellt hat und sehr viel Geduld mit diesem Artikel hatte😉.

(Text/Fotos: Anna Rayman)