Nehmt das Leben nicht so schwer, lutscht lieber Gummibärchen

In drei Texten stellen nachfolgend zwei Schüler und eine Schülerin aus der Klasse 5a  dar, wie sie den Distanzunterricht erleben. Es sind ehrliche und faszinierende Spotlights, die hier auf ein Leben ohne den Präsenzunterricht, ohne den Aufenthalt in der Schule geworfen werden.
(Die Texte sind von der Redaktion nur hinsichtlich einiger Rechtschreibfehler vorsichtig bearbeitet worden.)

„Manchmal habe ich keine Lust“
Ganz einfach ist es nicht gerade mit dem Lernen von Zuhause. Deshalb mache ich mir einen Plan und arbeite den Plan jeden Tag Stück für Stück ab. Meistens habe ich schon am frühen Morgen Videokonferenzen. Manchmal habe ich keine Lust auf Homeschooling, aber ich lerne ja etwas und mein Wissen kann mir niemand wegnehmen. Der Homeschooling-Alltag hat viele Höhen und Tiefen. Wenn mein Kopf so richtig qualmt, dann gehe ich auf mein Trampolin und entspanne mich oder tobe mich so richtig aus.
(Text: Nelo Neutert)

„Man kann fast alle aus der Klasse sehen“
Ich komme gut klar mit den Videokonferenzen. Ich finde sie gut, weil man dort fast alle aus der Klasse sehen kann. In ein paar Fächern gibt es viele Aufgaben – mehr als in der Schule. Das ist manchmal ein bisschen anstrengend. Manche Aufgaben mache ich am nächsten Tag, wenn es viele waren. Ich wäre lieber in der Schule, weil man mit Freunden spielen kann. Ansonsten ist Homeschooling ganz ok.
(Text: Leo Franken)

„Die ersten zwei Tage war ich super fit“
Hallo,
ich heiße Josefine Luimes, bin 11 Jahre alt und in der Klasse 5a. Ich erzähle euch, wie es mir in den letzten zwei Wochen beim Distanzunterricht so erging…
Die ersten zwei Tage bin ich super fit an die Sache heran gegangen und die ersten zwei Videokonferenzen sind gut verlaufen. Doch so langsam wurde es anstrengender, weil man sich immer mehr von Dingen hat ablenken lassen. Bei der Videokonferenz in Biologie war alles wie sonst (im Homeschooling); doch nach Begrüßung und Erklärung von Aufgaben bin immer wieder herausgeflogen. Ich war fünf Sekunden in der Besprechung und dann musste ich immer warten, bis meine Lehrerin mich wieder hereingeholt hat, also vom Warteraum. Nicht nur mir ging das so, sondern auch anderen. Auch das Portal, worüber wir arbeiten, hat manchmal nicht funktioniert, weil sehr viele Schülerinnen und Schüler daran gearbeitet haben. Aber davon lassen wir uns nicht unterkriegen!
Und auch an euch, liebe Eltern, es ist nicht schlimm, wenn ihr nicht alles wisst, was eure Kinder bearbeiten sollen. Es hat sich in den Jahren Vieles getan. Nehmt das Leben nicht so schwer, lutscht lieber Gummibärchen, sag ich immer. Kopf hoch, ihr schafft das!

Viele liebe Grüße
Josefine
(Text: Josefine Luimes)

(Fotos (3): Privat)