Mahmoud Karsslis Fluchtgeschichte
Am 05.02.2024 hat die AG „Respekt und Toleranz“ zu einer besonderen Veranstaltung eingeladen: Mahmoud Karssli berichtete am Willibord-Gymnasium von seinen Erfahrungen als geflüchteter Mensch.
Die Geschichte, die Herr Karssli den über 20 interessierten Schüler*innen erzählt, beginnt 2015. Mahmoud Karssli ist 21 Jahre alt und studiert in Damaskus. Wegen des Bürgerkriegs fühlt er sich allerdings nicht mehr sicher in seiner Heimat Syrien und beschließt, sein Studium in Deutschland fortzusetzen. Doch es ist unmöglich an ein Visum zu kommen und so entscheidet er sich, ohne offizielle Genehmigung und ohne seine Familie Richtung Europa aufzubrechen.
Mit der Hilfe von Schleppern schafft er es, in einem Gummiboot von der türkischen Küste aus nach Lesbos überzusetzen. Weiter geht es über Athen, immer an den Bahngleisen entlang, nach Mazedonien, Serbien, Ungarn, Österreich, Tschechien und letztlich Deutschland. Den Weg bestreitet Mahmoud Karssli zu Fuß oder mit illegalen Taxis. Über einige Umwege gelangt er schließlich zu einem Cousin in Berlin, bei dem er ein Jahr bleibt. 2016 kann Mahmoud Karssli in Kleve endlich sein Studium wieder aufnehmen, welches er inzwischen auch erfolgreich abgeschlossen hat.
Während seines Vortrag zeigte Herr Karssli an verschiedenen Stellen auf, mit welchen Schwierigkeiten und Ängsten er aufgrund der Flucht zu kämpfen hatte. So ermöglichte er den Schüler*innen sehr persönliche Einblicke in seine Lebensgeschichte und dafür möchten wir Mahmoud Karssli danken! Es sind solche Begegnungen, die den eigenen Horizont erweitern, Gewohntes kritisch hinterfragen lassen und hoffentlich zu einem toleranteren und offeneren Zusammenleben führen!
(Text: Astrid Haumer; Fotos: Ida Venhoven)