Perfer et obdura – Lateinkurse bauen das Kolosseum

Manchmal muss man eben die Zähne zusammenbeißen und durchhalten, damit es etwas wird. Bitte entschuldigen Sie, liebe Lesende, dass ich als Lateinlehrer nicht nur einen schwer aus der Pädagogik wegzudenkenden Grundsatz, sondern auch als Überschrift dieses Artikels ein Zitat von Ovid (Ovid, Ars Amatoria, II, V.178) nutze.

In angemessenes Deutsch übersetzt bedeutet die Überschrift: Halte durch und halte es aus! Was lange währt, steht nun schließlich in der Vitrine des Lateinraumes und darf bestaunt werden. Ausgesprochen tapfer und mit unerschütterlichem Durchhaltevermögen haben viele der Lateinstudenten des Willibrord-Gymnasiums am Kolosseum (eigentlich: Flavisches Amphitheater) Bausteine auf-, neben- und ineinander geklemmt, bis das Monstrum (monstrum horrendum informe ingens; Vergil, Aeneis, III, V.658) schließlich so maßstabsgetreu zusammengebaut war, wie es auch in seiner kontemporären Erscheinungsform in der ewigen Stadt besichtigt werden darf.

Nicht immer lief alles glatt, denn es mussten eines Tages nach stundenlanger Bauzeit schon fertige Bestandteile wieder zerlegt und neu errichtet werden, weil sich Baufehler eingeschlichen hatten. Doch unter großen Opfern, die geschundene Finger, blank liegende Nerven und die eine oder andere Lateinstunde einschließen, konnte das Projekt schließlich zu einem guten Ende geführt werden. Unermesslicher Dank geht an alle helfenden Hände und Köpfe, die dieses Projekt ermöglicht haben: Lateinlernende, die vermutlich lieber Übersetzungen angefertigt hätten, an Herrn Worgul, der sich wochenlang mit dem Kundenservice auseinandersetzen musste, bis der kolossale Karton mit den nahezu 10.000 Steinen endlich am Willibrord-Gymnasium angekommen war, und natürlich an den Förderverein, der unserer Schule dieses wundervolle Set zur Verfügung gestellt hat.

Multas gratias omnibus!

Vielen Dank allen!

Die Fachschaft Latein und alle Lateinlernenden

(Text/Fotos: Matthias Hammann)