„Herausforderungen des demokratischen Zusammenlebens“- eines von vielen Projekten im Rahmen der diesjährigen Projektwoche
In der vergangenen Projektwoche beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler des Willibrords mit ganz unterschiedlichen Themen. Eines der Projekte für die Jahrgänge 9, 10 und Q1 stand unter dem Titel „Herausforderungen des demokratischen Zusammenlebens“. Unter der Leitung von Herrn Lange und Frau Haumer wurde eine abwechslungsreiche und zugleich nachdenklich stimmende Woche gestaltet. Maßgeblich unterstützt wurde das Projekt durch zahlreiche externe Partner, wie den „Wegweiser der Beratungsstelle Krefeld“, „Prisma“, ein Projekt des nordrheinwestfälischen Verfassungsschutzes, sowie die „Antidiskriminierungsstelle und die Integrationsagentur“ der AWO des Kreises Kleve und durch Frau Brüggen, die Beraterin des Kreises Kleve im Bereich Extremismusprävention. Herzlichen Dank an dieser Stelle für die wertvolle und bereichernde Zusammenarbeit! Wir wissen Euren Einsatz im Rahmen des Projekts sehr zu schätzen!
Zum Auftakt der Woche stand die inhaltliche Annäherung an das Thema im Mittelpunkt. Gemeinsam wurden Schwerpunkte erarbeitet und ein erster Workshop des „Wegweisers Krefeld“ zum Thema Hate Speech durchgeführt. Neben der Klärung zentraler Begriffe wie Hate Speech, Diskriminierung oder Toleranz ging es auch um die praktische Auseinandersetzung mit realen Beispielen: In Gruppenarbeit wurden Posts aus sozialen Netzwerken analysiert und mithilfe von Counter Speech beantwortet – also mit gezielten, sachlichen und respektvollen Gegenreden, die Hasskommentaren etwas entgegensetzen. Ziel des Workshops war es, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass jede und jeder in solchen Situationen handlungsfähig ist und durch überlegte Reaktionen aktiv zu einem respektvollen Miteinander im Netz beitragen kann.
Ein besonderer und sehr eindrücklicher Programmpunkt war das Aussteigergespräch im Rahmen des Dialogformats „Prisma“ vom Verfassungsschutz am zweiten Tag der
Projektwoche. Offen und ehrlich berichtete ein ehemaliger Rechtsextremer über seine Beweggründe, sich einer extremistischen Gruppierung anzuschließen, seine Zeit in der Szene und wie ihm der Ausstieg gelang. Begleitet wurde das Gespräch von einer Vertreterin des Verfassungsschutzes, die die Veranstaltung souverän und einfühlsam moderierte, allerdings jederzeit Raum für Fragen aus der Gruppe ließ.
Diese Begegnung hinterließ bei allen Teilnehmenden einen bleibenden Eindruck – eine Erfahrung, die man wohl nur einmal im Leben in dieser Form macht. Das lag vor allem auch an der besonderen Persönlichkeit des Aussteigers und seiner schonungslosen Schilderung der Ereignisse. Ihm gilt daher ein besonderer Dank aus der Projektgruppe!
Am Mittwoch stand die Zusammenarbeit mit der Antidiskriminierungsstelle und Integrationsagentur der AWO des Kreises Kleve im Vordergrund, die gefördert wird vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW. In interaktiven Übungen und Diskussionen setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit Themen wie Rassismus, Privilegien und Allyship auseinander. Dabei wurde deutlich, wie wichtig Empathie, Offenheit und gegenseitiges Verständnis für ein gelingendes demokratisches Zusammenleben – auch in der Schule – sind.
Am vierten Tag der Projektwoche stand die digitale Kommunikation im Mittelpunkt: Nun beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit der Doppeldeutigkeit von Emojis und ihrem gezielten Einsatz in sozialen Medien. In einem weiteren Workshop, erneut unterstützt durch den „Wegweiser Krefeld“, lernten sie zudem anhand realer Beispiele aus verschiedenen sozialen Medien, in welcher Form einem User extremistische Propaganda online begegnen kann und wie ihre Mechanismen erkannt werden können.
Am Freitag fand das Projekt seinen Abschluss in einer Auseinandersetzung mit persönlichen Werten und dem Grundgesetz. Mithilfe der Integrationsagentur und der Antidiskriminierungsstelle arbeiteten die Teilnehmenden dabei konkret mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) und analysierten reale Diskriminierungssituationen. So endete eine Woche, in der nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch demokratisches Denken und respektvolles Miteinander aktiv gelebt wurde und die ohne unsere externen Partner so nicht möglich gewesen wäre!
Vielen Dank an alle Beteiligten!
(Text: Astrid Haumer)


