Es kommt auf uns alle an

Im Rahmen der Unterrichtsreihe „Flucht und Vertreibung“ durfte sich der GePo-Kurs der 10. Klassen über den Besuch von Andre Hollstein freuen. Herr Hollstein ist zur Zeit als Pädagogische Leitung Schule und Sozialraum in der Katholischen Waisenhausstiftung in Emmerich tätig, aber er hat auch einige Jahre am Willibrord gearbeitet, um als Schulsozialarbeiter unter anderem die Vorbereitungsklasse mit aufzubauen.

Durch seine unterschiedlichen Tätigkeiten und Kontakte mit Menschen mit Migrations- und/ oder Fluchterfahrung gelang es Herrn Hollstein, den Schüler*innen einen guten Einblick zu geben in die Bedingungen, unter denen Menschen versuchen, in Emmerich Fuß zu fassen. So sensibilisierte Herr Hollstein beispielsweise dafür, dass der Anpassungsdruck für neuzugewanderte Menschen groß sei und dazu führen könne, dass Zugewanderte alles, was sie bis dahin gelernt und erfahren hätten, hinterfragen oder sogar abwerten würden. Doch nicht nur das könne Integration erschweren. Auch, dass Menschen mit Fluchtgeschichte oft nur als „der Geflüchtete“ wahrgenommen und damit auf ein Merkmal reduzieren werden würden, zeigte Herr Hollstein als problematisch auf. Er rief daher dazu auf, im Kontakt mit Menschen bereit zu sein, dem Gegenüber Neugierde entgegenzubringen und Vorurteile ständig zu überprüfen.

Um Integration gelingen zu lassen, ist es laut Andre Hollstein somit unerlässlich, offen aufeinander zuzugehen und in den Austausch miteinander zu treten. Dabei zählen auch die kleinen Gesten: ein kurzer Augenkontakt, ein freundlicher Gruß oder ein nettes Lächeln. So kann jedes Mitglied der Schulgemeinde am Willibrord dazu beitragen, dass sich Kinder und Jugendliche bei uns angenommen und willkommen fühlen.

(Text und Foto: Astrid Haumer)