Theaterstück Undercover Dschihadistin beeindruckt Schüler der Q1

Das Werk „Undercover Dschihadistin“ von Anna Erelle erzählt die wahre Geschichte einer jungen Journalistin, die in die Fänge einer radikalen islamistischen Organisation gerät. Das Westfälische Landestheater in Castrop-Rauxel hat jetzt die gleichnamige Bühnenbearbeitung in Emmerich präsentiert.
Die Jahrgangsstufe Q1 hat sich auf den Weg ins Stadttheater gemacht, um dieses Stück zu sehen, das restlos ausverkauft war, da auch andere Schulklassen angereist sind, um die Aufführung zu verfolgen.
„Undercover Dschihadistin“ handelt von einer jungen Journalistin, die für einen Bericht über radikal islamistische Organisationen recherchieren will. Sie ist der Meinung, dass sie die genausten Informationen erhält, wenn sie so tut, als wäre sie zum Islam konvertiert.
Die junge Frau mit dem Decknamen Melodie beginnt damit, radikale Beiträge islamischer Mitbürger bei Facebook zu teilen und mit „gefällt mir“ zu makieren. Kurz darauf wird sie auch schon von einigen Männern angeschrieben und zu Gesprächen über Skype aufgefordert. Melodie geht auf ein Skype Gespräch ein und unterhält sich regelmäßig mit einem Mann, der einer solchen Organisation angehört. Schon vom ersten Gespräch an wird deutlich, dass der Mann sie überzeugen will nach Syrien auszureisen, denn so sage es der Koran.
„Hör mir zu! Ich liebe dich, wie ich noch nie zuvor jemanden geliebt habe. Es ist mir unerträglich, dass du auch nur noch einen Tag fern von mir inmitten all dieser Sünde lebst“, sagt er.
Die Gespräche finden immer häufiger statt und der Mann fordert Melodie schon bald zu einer gemeinsamen Ehe auf. Sie als Journalistin wiederum kann nicht aufhören und schottet sich stattdessen immer weiter von ihrem Freund ab, denn sie möchte nicht einfach nur einen Bericht schreiben, sie möchte anderen Menschen helfen.
Irgendwann setzt der Mann in dem Bildschirm Melodie immer weiter unter Druck, sodass es zu einer Heirat über Skype kommt, die rechtskräftig werden soll, sobald Melodie einen Fuß auf syrischen Boden setzt. Dann beginnen die Planungen für die Ausreise und es dauert nicht lange, da ist es schon so weit. In diesem Moment unterläuft Melodie allerdings ein Fehler, denn sie lässt ihr privates Handy, mit dem sie die Gespräche aufzeichnete, im Sichtfeld der Kamera liegen. Daraufhin bricht sie den Kontakt ab anstatt wie geplant auszureisen. Obwohl sie sich schon wieder sicher fühlt, erhält sie plötzlich einen Anruf auf ihrem Privat-Handy und wird bedroht. Daraufhin wird ein Tötungsaufruf gegen sie gestartet, denn sie sei „unreiner als ein Hund“.
An dieser Stelle endet das Stück.
In Wahrheit lebt die Autorin Anna Erelle, deren Name ein Pseudonym ist, seit Jahren unter dem Schutz der Polizei.
Eindringlich, faszinierend und vor allem glaubwürdig haben die drei Schauspieler des Landestheaters das Stück gespielt. Die Fragerunde am Ende tat ein Übriges, um auf die Thematik aufmerksam zu machen.

(Text: Luca de Moll,Q1/ Fotos: Karan Jhatta und Ivan Andrianov, Q1)