Abiturientia erhält Zeugnisse
Am Samstag wurden im Rahmen einer großen Veranstaltung an unserer Schule die Abiturzeugnisse an die Abiturientia 2018 vergeben. Die Zeugnisvergabe, also auch der Abschied der Q2, wurde von vielen Verwandten, Lehrern und Freunden begleitet. Durch verschiedene Reden und musikalische Einlagen und Ehrungen wurde die Veranstaltung durch emotionale, lustige, ernste und erinnernde Momente geprägt. Doch vor allem die emotionalen Momente waren für alle Anwesenden und ganz besonders für den Jahrgang selbst das, was die Veranstaltung zu dem geamcht hat, was sie geworden ist.
Nachdem Frau McKay die zahlreichen Gäste begrüßt hatte, wurden auch schon Veränderungen verkündet, denn Herr Wimmers wird der neue stellvertretende Schulleiter und Frau Dabringhausen wird die neue Oberstufenkoordinatorin; beide Neubesetzungen werden mit Sicherheit eine große Bereicherung für die Schule. Mit den Worten von Dr. Schneider wünschte Frau McKay noch eine „fröhlich, ernste Feier“, danach folgte auch schon der erste musikalische Beitrag. Der Musikkurs der Q1 hat gemeinsam mit Herrn Rennecke in den letzten Wochen sogenannte „Clapping music“ einstudiert. Ein rhythmisches, aufeinander abgestimmtes Klatschen mit den Händen, das von Valentin Schabbel am Flügel begleitet wurde, sorgte für überraschte und neugierige Zuhörer. Schließlich sieht man so etwas nicht alle Tage. Im Anschluss lobte auch der stellvertretende Bürgermeister Herbert Ulrich den Kurs für den Auftritt und die Idee an sich.
„Es ist der Beginn einer neuen Lebensphase“, machte Herbert Ulrich in seiner Rede deutlich. Die Abiturientinnen und Abiturienten hätten Bildung erworben und durch diese „die Möglichkeit zur Mitwirkung“. Der stellvertretende Bürgermeister rät dem Abschlussjahrgang: „Tragen Sie Ihr Abiturzeugnis nicht einfach hier raus, machen Sie etwas daraus!“
Nach der motivierenden Rede sangen Janne Haas und Adrian Schabbel, der den Gesang mit dem Flügel unterstützte, „City of Stars“ aus dem Film LaLaLand. Beide beeindruckten mit einer wunderschönen und kräftigen Stimme. Besonders schön war es, wenn sie gemeinsam sangen. Leider ertönte in der Ferne eine ziemlich laute Sirene, wodurch das begeisterte Publikum irritiert war, doch Adrian und Janne ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und beendeten professionell ihre Aufführung. Das Publikum, das sich nur kurz von der Sirene irritieren ließ und dann direkt wieder gespannt dem Gesang lauschte, ist ein Zeichen dafür, dass es ein super Auftritt war.
Danach folgte eine Rede von Frau Wissink, die stellvertretend für die Eltern sprach. Sie ging stark auf das Abimotto der Q2 („LABIrinth“) ein und stellte fest, dass der Weg bis zum Abitur wirklich einem Labyrinth glich. „Vielleicht habt ihr euch gefühlt wie im magischen Labyrinth aus Harry Potter, in dem manchmal komische Geschöpfe, Lehrer, auftauchen.“ Das Schmunzeln und Nicken des Jahrgangs zeigt, dass Frau Wissink es auf den Punkt getroffen hat. Aber sie teilte den Abiturientinnen und Abiturienten auch mit: „Das Hotel zu Hause wird jetzt geschlossen, naja, oder macht erst mal Betriebsferien.“ Nach einer Rede, die die Gefühle und Ängste eines jeden Schülers der Oberstufe gut beschrieb, trat Abiturientin Kay Wanders mit einer Begleitung am Flügel auf. Kay spielte Geige und gemeinsam mit Flügel und Geige wurde die „Svendson Romanze“ präsentiert. Das Publikum, welches durch Frau Wissinks Rede schon emotional gestimmt war, erlebte während des Stücks Gänsehaut-Momente und eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Das Stück wechselte häufig zwischen einer hoffnungsvollen und einer trauernden, einer zuverischtlichen und einer erinnernden Stimmung. Kay, die bestimmt schon durch den Tag an sich aufgeregt war, zeigte eine fehlerfreie und beeindruckende Leistung mit ihrer Geige. Das Stück passte aufgrund des Wechselbades der Gefühle sehr gut zu dem Anlass der Veranstaltung: der Abschied und Abschluss einer Lebensphase und der Beginn einer neuen.
Darauf folgend erinnerte Jahrgangsstufenleiter Michael Skibba an viele lustige und für ihn teils weniger lustige Momente. Er dankte der Q2 für seinen ersten Winterurlaub, für die lange Zusammenarbeit mit Frau Haumer, Frau Todzi und Herrn Schütz und für die Skifahrt.
Nachdem Herr Skibba damit begonnen hatte, Erinnerungen zu erzählen, führten Nicole Derksen und Antonia Plenkers (die Stufensprecherinnen) die Erinnerungssammlung weiter. Ihre Rede galt besonders den Mitschülern, denn es wurde von Erlebnissen, die sich seit der 5. Klasse gesammelt haben, berichtet. So handelte die Rede von auf wundersameweise verschwundenen Türen, Brotdosen, die an Frau Meckels und Frau Hartmanns Kopf flogen, Flaschen, die aus den Fenstern flogen und Mäppchen, die mithilfe neu gelernter physikalischer Gesetze angebrannt wurden. Es ging um „Pommes-Probleme“ auf sämtlichen Stufenfahrten, Krücken, die im Wasser landeten, Luke Kettelar, der auf der Skifahrt in eisiger Kälte auf dem Balkon vergessen wurde und dort die Nacht verbrachte, skifahrende Teletubbies und von einer Wandergruppe, die „gar nicht aufhören konnte den Berg runterzurennen“. Zusammenfassend waren es laut den Stufensprecherinnen für die Stufe also „8 Jahre voller Erinnerungen und Ereignisse, die uns keiner mehr nehmen kann.“ Antonia Plenkers fasste zusammen, was zwischenmenschlich aus den 8 gemeinsamen Jahren hervorgegangen ist: „Wir haben gelernt andere so zu akzeptieren, wie sie sind“ und „vor allem haben wir erkannt, dass Schule nicht nur die Lehrpläne sind, sondern das Miteinander.“
Die beiden dankten noch den Menschen, „die Irrwege erspart haben“ und den „fantastischen 4“, die aus Frau Dabringhausen, Frau Todzi, Herrn Skibba und Herrn Schütz bestehen. Antonia dankte Nicole in Namen der Stufe zum Abschluss ihrer Rede dafür, dass sie wirklich die Leiterin der Stufe war: „Denn ohne dich hätten wir nichts geschafft.“ Es war ein schöner Moment, da Nicole vor Freude sogar ein paar Tränen vergoss.
Nun sangen Janne Haas und Adrian Schabbel ein weiteres Lied und zwar „You`ve got a friend in me“, denn auch dieses Lied beschreibt ganz gut die Situation, denn die Stufe wird trotz des Abschlusses und den nun getrennten Wegen zusammenhalten. Der Auftritt der zwei verlief diesesmal ohne eine störende Sirene, aber dafür mit einer ungewöhnlichen Ansprache von Adrian: „Ja ich wünsche allen noch einen schönen Tag…(kurze Pause)… sch…“. Das Lied wurde wirklich schön gesungen und munterte die, die um das Ende der Lebensphase trauerten, auf.
Zum Abschluss folgte noch eine Rede von Frau McKay, in welcher sie für den Lehrerberuf warb, aber auch verkündete, dass zwei SchülerInnen einen Zugang zu „Mensa“ erhalten werden. Die Mensa-Vereinigung hat unserer Schule einen Preis verliehen, durch den hochbegabte Menschen Zugang zu dieser Vereinigung erhalten. Herr Brinkmann und Frau McKay haben aber beschlossen, dass sie diesen Zugang aufgrund ihres Alters nicht brauchen und, dass „herausragende und nicht nur kognitive Leistungen gelobt und geehrt werden“.
Weitergehend wurden zwei Schülerinnen für das Gusanus-Werk, das das Studium unterstützt, vorgeschlagen. Antonia Plenkers und Lea Marie Berntsen erhalten somit den Zugang zu der Stiftung, da sie nicht nur ein herausragendes Abitur gemacht haben, sondern auch ehrenamtliche Leistungen nachweisen können. Die Chance auf ein Stipendium, für das ein bestmöglicher Durchschnitt und ehrenamtliche Arbeit notwendig sind, erhielten Allegra Angenendt und Antonia Plenkers. Zwei weitere Schüler wurden dafür geehrt, dass sie besonders schwere Situationen gelöst haben, denn „auch Sie haben wie die Anderen einen Meilenstein erreicht, aber es gab mehr Widerstände.“ Auch der Schülervertretung wurde gedankt, da sie mit Wertschätzung Kritik an bestimmten Bereichen der Jugendarbeit geäußert haben: „Ihr habt einen vertrockneten Apparat gegossen und es wächst was.“ Frau McKay dankte auch Antonia Plenkers und Karen Jäger dafür, dass sie still im Hintergrund vieles Soziales für die Stufe geleistet haben.
Nicole Derksen wurde als „beste Schülersprecherin jemals“ betitelt und war erneut zu Tränen gerührt, doch sie war den Rednern zufolge „das Herz und die Seele der Stufe“. Die Uneigennützigkeit war die Stärke der Stufe und so hat dieser Abschlussjahrgang „die Schule zu einem besseren oder auch noch besseren Ort gemacht“.
Nach Frau McKays Abschlusswort folgte die eigentliche Zeugnisvergabe, bei der 16 Zeugnisse mit einer 1 vor dem Komma vergeben wurden.
Die Abiturrede unserer Schulleiterin Frau McKay können Sie jetzt hier lesen.
(Text und Fotos: Luca de Moll, Q1)