Briefe für die Freiheit am Willibrord-Gymnasium

Dass sich das handschriftliche Briefschreiben heutzutage immer noch lohnt, zeigt der evangelische Religionskurs der Jahrgangsstufe EF am Willibrord-Gymnasium in Emmerich. Die Schülerinnen und Schüler nahmen vor den Weihnachtsferien am Briefmarathon 2022 von Amnesty International teil, um sich für Menschen in Not und Gefahr auf der ganzen Welt einzusetzen. Jetzt wurden sie durch eine Urkunde für ihren Einsatz für Menschenrechte von Amnesty International ausgezeichnet.
Jedes Jahr ruft Amnesty zur Teilnahme am Briefmarathon auf. Die Teilnehmer schreiben dabei entweder Forderungsbriefe an Regierungen, um die Freilassung politischer Gefangener zu fordern oder Solidaritätsbriefe an Menschen, deren Rechte verletzt werden. Die Briefe setzen Regierungen massiv unter Druck und machen den Betroffenen Mut. Oftmals verbessern sich so Haftbedingungen oder Gefangene werden sogar gänzlich freigelassen. 2015 wurde der Nigerianer Moses Akatugba aus dem Gefängnis entlassen, nachdem er für den Diebstahl von drei Mobiltelefonen eigentlich zum Tode verteilt worden war. „Nach acht Jahren im Gefängnis erhielt ich 800.000 Briefe von Amnesty-Unterstützer_innen aus der ganzen Welt“, erklärt Akatugba in einer Videobotschaft von Amnesty.
Die Lehrerin des evangelischen Religionskurses, Ann-Kathrin Waidner, plante die Teilnahme im Rahmen der Unterrichtsreihe zur Frage nach der Würde des Menschen ein. Die Schülerinnen und Schüler setzten sich – vor dem Hintergrund der Schöpfungsverantwortung – im Vorfeld intensiv mit der Geschichte der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und den konkreten Fällen von Menschenrechtsverletzungen auseinander. Durch das Briefschreiben erleben die Schülerinnen und Schüler, dass sie selbst handlungsmächtig sind und sich aktiv für Menschenrechte einsetzen können. Das Engagement für Menschen in Not empfinden sie daher als etwas ganz Besonders. „Es ist toll zu sehen, dass auch kleine Schritte Großes bewirken können!“ erklärt die Schülerin Ela Aker. Im nächsten Schuljahr möchte der Religionskurs erneut am Briefmarathon 2023 teilnehmen.
(Foto: privat)