Nele Nowitzki nach ihrem Auslandsaufenthalt in Saumur
Sich selbst in einem völlig neuen Lebensumfeld in einem fremden Land zurechtfinden, auf eine Fremdsprache angewiesen sein oder die Kultur in einem anderen Land kennenzulernen sind bedeutende Chancen für die eigene Entwicklung und natürlich für das vertiefte Erlernen einer Fremdsprache. Die Möglichkeiten auch schon während der Schulzeit sind vielfältig. Das Willibrord-Gymnasium unterstützt die Auslandsmobilität von Schülerinnen und Schülerinnen in besonderer Weise.
Nele aus der 9b hat Mut gefasst und den Schritt nach Saumur in Frankreich gewagt, im Gegenzug war Clémence aus Frankreich bei uns in Emmerich zu Gast. Initiiert haben die Familien den Austausch selbst, Frau Mauer als Mittelstufenkoordinatorin und die Fachschaft Französisch haben das Vorhaben unterstützt und schulrechtlich möglich gemacht. In dem Interview erzählt Nele, wie sie ihren Auslandsaufenthalt erlebt hat.
Dr. Meetz: Nele, wann warst Du denn in Frankreich?
Nele: Ich war vom 17. April bis zum 15. Juni in Frankreich.
Dr. Meetz: Wie genau hast Du denn gemeinsam mit Deiner Familie diesen Austausch organisiert?
Nele: Clémence hat das Programm vorgeschlagen, wodurch ich mich bei meiner Französischlehrerin und Frau Mauer gemeldet habe und organisiert wurde, dass alle Papiere, die uns geschickt wurden, ausgefüllt werden.
Dr. Meetz: Was waren denn die prägendsten Eindrücke bei Deinem Auslandsaufenthalt in Saumur?
Nele: Das Essverhalten der Franzosen, die Sprache und die Freundlichkeit der Menschen, sogar bei Fremden, sind sehr unterschiedlich als bei uns.
Dr. Meetz: Wo liegen die größten Unterschiede zwischen unserer Schule und Deiner Schule in Frankreich?
Nele: Der Unterricht geht bis 16:55 Uhr. Es gibt keine feste Zeitangabe für jede Stunde (z.B. dauert eine Schulstunde anderthalb Stunden und eine andere 55 Minuten). Man hat eine kleine Pause von zwei Stunden, in der jeder in der Cafeteria (sehr großzügig) isst. Jeder kommt mit einem Bus. Die Klingel spielt ein Lied der 80er.
Dr. Meetz: Wie hast Du Dich durch den Auslandsaufenthalt verändert?
Nele: Ich habe mich insofern verändert, dass mein Hirn mit allen möglichen Sprachen jongliert. Außerdem bin ich selbstbewusster, was Sprachen betrifft. Ich rede automatisch Französisch. Ich bin sozialer in meinem Umfeld.
Dr. Meetz: Warum würdest Du anderen Schülern unserer Schule einen Auslandsaufenthalt empfehlen?
Nele: Ich würde es empfehlen, da man viel besser eine Sprache lernt, wenn sie aktiv gesprochen wird. Man lernt aus seinem Schneckenhaus zu kriechen und sich komplett neuen Menschen zu stellen. Außerdem hat man eine hohe Chance, zumindest eine neue Freundschaft zu entwickeln.
Du hast selbst Interesse an einem Auslandsaufenthalt während oder nach der Schulzeit? Über die vielfältigen Möglichkeiten und finanziellen Förderung der Auslandsmobilität schon während der Schulzeit kannst Du Dich informieren:
- Frau Haumer ist Ansprechpartnerin zum Thema Auslandsmobilität in unserer Schule
- Unser Kooperationspartner, das TalentKolleg Ruhr der Westfälischen Hochschule in Herne, bietet individuelle persönlichen Beratung auf dem digitalen Weg an (tkr-herne.de).
- Einen Fachaufsatz mit Möglichkeiten der Auslandsmobilität kann in der Schule ausgeliehen werden, meldet Euch dazu im Büro von Dr. Meetz:
Dorawa, A. & Meetz, F. (2020): Auslandsmobilität von Talenten während und nach Ihrer Schulzeit als Baustein des Bildungsaufstiegs? Eine schulpraktische Betrachtung. Die BASS von A bis Z, 8, 1-18.
(Text: Dr. Frank Meetz, Nele Nowitzki/ Fotos: Nele Nowitzki, 9b)