Ein Rückblick auf ein besonderes Schuljahr

Ein Schuljahresrückblick von Esther Ricken, Q1

Liebe Schulgemeinde,

ein weiteres Schuljahr voller neuer Herausforderungen und Erfahrungen neigt sich dem Ende zu und es wird Zeit, das Ganze Revue passieren zu lassen.

Nach einem turbulenten Schuljahr 2019/2020, in dem sich bereits die Corona-Pandemie deutlich bemerkbar gemacht hatte, kehrten alle Schüler Mitte August 2020 zurück in das alt bekannte Gebäude auf der Hansastraße, welches die meisten lange nicht mehr so intensiv besuchen konnten. Obwohl die Masken, die pflichtmäßig getragen werden mussten, keinen Anschein von Normalität aufzeigten und das organisierte Einbahnstraßensystem, sowie die Markierungen auf dem Schulhof, welche die Klassen und Stufen in den Pausen von einander trennten, keine bekannte Umgebung darstellten, gewöhnten sich die meisten Schüler sehr schnell an das neue System und die Erleichterung, wieder zur Schule gehen zu dürfen, war deutlich bemerkbar bei Schülern und Lehrern.

Auch in diesem besonderen Schuljahr war es für die Schule wichtig, die neuen Fünftklässler herzlich zu empfangen und so hat im September die Kennenlernfahrt stattgefunden, die unsere Fünftklässler nach Essen-Werden führte. Trotz Corona-Bedingungen sei die Fahrt „cool und spannend“ gewesen, meint Josefine Luimes.

Die Jahrgangsstufe Q2 wollte der gesamten Schule im Dezember eine Freude bereiten und erleuchte die Schule wortwörtlich, indem sie mithilfe der Technik-AG und durch Leuchtstrahler das Gymnasium anstrahlten und gleichzeitig jeden Morgen Weihnachtslieder abspielten. Das Willibrord-Gymnasium war während der anstrengenden Zeit der Pandemie in eine gute Phase der Gewöhnung und Abfindung der Maßnahmen gekommen. Mitte Dezember wurde dann auch noch  ein Corona-Leitfaden durch Mitarbeiter der Schule erstellt, der helfen sollte, Orientierung und Halt in der Zeit zu bringen.

Obwohl die Euphorie des Schuljahresbeginns lange anhielt und das gerade ausgearbeitete Konzept bei der Umsetzung der Maßnahmen sehr half, kam eine Woche vor den Weihnachtsferien eine Durchsage durch die Schulleitung, die das Unterrichtskonzept völlig veränderte. Sämtliche Schüler hatten von dem Tag an Unterricht auf Distanz und durften nicht mehr in Präsenz unterrichtet werden. Nun war die von Kate-Lynn Fielmich beschriebene „Eigenständigkeit“
gefordert. Die Schülerin der Q2 beschreibt, dass das Wiedertreffen nach den Sommerferien mit der gesamten Stufe erleichternd und schön war, was den Schock auf den erneuten Distanzunterricht nur vergrößerte. Vor allem bei den Abiturienten ging es darum, den verpassten Unterrichtsinhalt aus dem vorherigen Schuljahr aufzuholen, weshalb sie auch auf die Hilfe ihrer Lehrer angewiesen waren.

Nach einer Woche Distanzunterricht, in welcher das neue Programm „itslearning“ eingesetzt wurde, um mit Schülern sowie Lehrern in Kontakt zu bleiben, gingen alle Schüler und Mitarbeiter der Schule in die Weihnachtsferien. Durch das Schulministerium wurde entschieden, dass die Weihnachtsferien um eine Woche verlängert werden, was den ein oder anderen sicherlich sogar
freute, denn das Schuljahr forderte allen viel Kraft und Energie ab. Nach drei Wochen Ferien ging es nun aber wieder in den Distanzunterricht. Technische Probleme waren oft ein Problem, meint Josefine Luimes, sodass oft die Videokonferenzen nicht ohne dass einige Schüler sich mehrmals
einloggen mussten ablaufen konnten. Kate-Lynn Fielmich sieht zu der Zeit allerdings eine Stärke des Gymnasiums und meint, dass Chancengleichheit an unserer Schule groß geschrieben wurde, sodass Schüler ohne technische Geräte mit diesen versorgt wurden, sodass sie auch am Distanzunterricht teilnehmen konnten.

Da Schulleiter Stephan Bieke langzeitig erkrankte, kam Mitte Januar Unterstützung vom KonradAdenauer-Gymnasium in Kleve in die Schulleitung des Willibrord-Gymnasiums: Corinna Dickmann begann den stellvertretenden Schulleiter Ralf Wimmers tatkräftig zu unterstützen. Sie meint, sie sei am Gymnasium sofort herzlich empfangen worden und das lösungsorientierte Arbeiten und ein großer Zusammenhalt an der Schule seien sofort aufgefallen. Mit neuer Unterstützung hieß es nun, den Distanzunterricht bestmöglich zu gestalten, um alle Schüler gut zu unterrichten und vor allen die Abiturienten zu ihrem Zentralabitur zu begleiten. Durch Videokonferenzen über Microsoft Teams und itslearning wurden Unterrichtsinhalte vermittelt und auch mal einfach nur Kontakt zwischen Schülern und Lehrern gehalten, denn der soziale Kontakt war gerade während der Pandemiezeit wichtig. Trotzdem fehlte der direkte
Kontakt, der einfach spontan nach Unterrichtsstunden in Präsenz entstand, meint Kate-Lynn Fielmich. Somit kam im Februar dann eine besonders freudige Nachricht für die Abschlussjahrgänge Q1 und Q2: Der Präsenzunterricht durfte mit vollen Kursen, ohne Wechselunterricht, wieder stattfinden. Corinna Dickmann beschreibt diese Wechsel von Distanzunterricht zu  Präsenzunterricht oder Wechselunterricht und auch anders herum als „besonders“. Für die
Schulleitung kamen nämlich mehrmals im Monat neue Vorgaben, die schnell erarbeitet werden mussten und dann an Schüler und Eltern weitergeleitet wurden. Umso wichtiger war das Vertrauen der Schüler, Eltern und des Lehrerkollegiums in dieser besonderen Situation, meint die
stellvertretende Schulleiterin des Konrad-Adenauer-Gymnasiums in Kleve. Über die Nachricht des Präsenzunterrichts für die Abschlussjahrgänge haben sich sicherlich alle zusammenhaltenden Mitarbeiter des Gymnasiums gefreut und motiviert kehrten die Q1 und Q2 in die Schule zurück, um Unterricht aufzuholen und sich auf das Abitur vorzubereiten. Alle anderen Jahrgänge wurden weiter im Distanzunterricht unterrichtet.

Zwei Wochen vor den Osterferien durfen dann endlich alle Jahrgänge zurück in die Schule zurückkehren, wurden allerdings im Wechselunterricht unterrichtet. Josefine Luimes meint jedoch, dass das schon eine große Erleichterung war, denn sie konnte endlich mal wieder viele Freunde sehen und zuhause konnte „Mama nicht gut erklären“. Nachdem die zwei Wochen Wechselunterricht schon wieder mehr Normalität brachten, ging es wieder in die Ferien, nach denen der Unterricht weiter gehen konnte. Für den Abiturjahrgang gingen die letzten Tage vor den Abiturprüfungen los und sie konnten nochmal neun Tage lang in den Abiturfächern viel arbeiten, um ein wenig Ausgleich zu den Nachteilen in dem Pandemie-Unterricht zu schaffen. Für die Abiturienten begann eine aufregende Zeit, die auch Corinna Dickmann als besonders interessant, aber vor allen auch positiv empfand, denn die Abiturienten schrieben ihre Abiturprüfungen, wenn  auch mit Masken, zu Ende und konnten trotz Pandemie ihren Abschluss erreichen.

Mitte Juni führten dann noch die zwei Literaturkurse der Jahrgangsstufe Q1 ihre erprobten Theaterstücke auf, was dank sinkender Inzidenen möglich war. Sowohl das Stück „Romulus der Große“, als auch das Stück, welches sich mit dem Weltuntergang beschäftigt, zeigten, wie gut der Unterricht trotz ungewohnter Bedingungen stattfinden konnte und beeindruckte die Zuschauer.

Zurückblickend auf das Jahr war dieses zwar anstrengend uns schwierig, hatte aber trotzdem viele positive Aspekte, die den Zusammenhalt stärkten und die Stärken der Schule hervorbrachten. Besonders dankbar sind die Abiturienten ihren Stufenleitern, sowie Oberstufenkoordinatorin Lena Dabringhausen, die sich alle Mühe gegeben haben, so viel Normalität wie möglich für die Schüler zu ermöglichen. Alle Mitarbeiter des Gymnasiums haben großartige Arbeit geleistet und die Schule durch ein turbulentes Schuljahr gebracht. Auch alle Schüler können stolz sein, das Jahr bestmöglich gemeistert zu haben, denn das Schuljahr
2020/2021 forderte allen viel Kraft ab. An dieser Stelle natürlich einen Glückwunsch an alle Abiturienten, die in dieser turbulenten Zeit die allgemeine Hochschulreife erreichen konnten und nun ihre Zukunft planen können.

Sehr dankbar sind alle natürlich auch für die Unterstützung der Schulleitung durch Ralf Wimmers und Stephan Bieke, sowie der erweiterten Schulleitung, vor allem aber auch für die Hilfe durch Corinna Dickmann, die „allen alles erdenklich Gute für die Zukunft“ wünscht und meint, das Willibrord-Gymnasium werde seinen Weg gehen.

Mit diesem Ausblick kann unsere Schule gut in die verdienten Sommerferien gehen und sich auf ein hoffentlich von Normalität und Gesundheit geprägtes, fröhliches Schuljahr 2021/2022 freuen.

(Text: Esther Ricken, Q1 / Foto: Paul Klar, EF; Bearbeitung: Esther Ricken, Q1)