Du bist nicht schuld!
Am vergangenen Montag, den 05.09.2022 fand im PZ eine Informationsveranstaltung für Eltern und Erziehungsberechtigte sowie Lehrer und andere schulische MitarbeiterInnen zum Thema Mobbing statt. Henry Richartz, unser Schulsozialarbeiter, und Holger Brauer, Fachdienstleiter der Beratungsdienste Kinder, Jugend und Familie des Caritasverbands Kleve, führten uns durch den kurzweiligen Abend und konnten uns wichtige Informationen mitgeben.
So konnten wir zum Beispiel zunächst selbst an Fallbeispielen begründen, wie sich Mobbing von anderen Konfliktsituationen unterscheidet. Typische Kennzeichen sind neben einem Kräfteungleichgewicht der Parteien (z.B. eine*r gegen viele) auch die regelmäßige Häufigkeit von Schikanen über einen langen Zeitraum hinweg, ohne dass eine Konfliktlösung von den Betroffenen selbst erreicht werden kann. Dabei muss man unter den Beteiligten nicht nur zwischen Opfer und TäterIn unterscheiden, sondern auch Personen wie VerteidigerIn, ZuschauerIn, ErdulderIn und MitläuferIn. Diese Strukturen sind aber oft schwer zu erkennen, vor allem seitdem immer mehr sogenanntes „Cybermobbing“ stattfindet, also Mobbing im Internet, wie zum Beispiel auf sozialen Netzwerken wie Snapchat, Instagram oder auch über WhatsApp. Hier ist es besonders wichtig, die Vorfälle beispielsweise durch Screenshots zu dokumentieren.
„Mobbing ist eine Entscheidung“, sagte Henry Richartz, der Satz ist mir sehr im Kopf geblieben. Die Täter wissen dabei meist gar nicht, was sie dem Opfer antun. Für sie ist es oftmals ein Weg, um Frust abzubauen, Anerkennung zu erfahren oder Macht zu demonstrieren. Genau deshalb seien die Methoden, die Henry Richartz in Schulen schon durchgeführt hat, sehr erfolgreich, weil sie dazu führen, dass die Kinder ihr Verhalten überdenken und verbessern, ohne dass jemand bestraft wird.
Wenn du gemobbt wirst oder jemanden kennst, dem so etwas widerfährt, scheue dich nicht, Kontakt zu unseren Schulsozialarbeitern Henry Richartz und Kerstin Müller, zu deinen KlassenlehrerInnen oder auch zu Holger Brauer bei der Caritas aufzunehmen. Du brauchst keine Angst haben, dass es noch schlimmer wird, weil wir erst etwas unternehmen, wenn du das möchtest und bereit dafür bist. Und auch wenn dir der Gedanke vielleicht schon im Kopf herumspukt: Du bist es nicht schuld!
(Text: Paulina Weiss/ Foto: Henry Richartz)