Lions Youth Exchange Lithuania „Life is …“
Meine Reise mit den Lions führte nach Litauen. Dort durfte ich zuerst eine Woche in einer Gastfamilie verbringen und anschließend anderthalb Wochen in einem Camp mit vielen anderen internationalen Jugendlichen.
Da meine Gastfamilie aus persönlichen Gründen kurze Zeit vorher abgesprungen ist, wurde für mich Ersatz gefunden. Angekommen in Litauen, stellte ich am Flughafen in Vilnius fest, dass ich meine Zeit in der Gastfamilie und anschließend die Zeit im Camp mit einem Mädchen aus Dänemark verbringen würde.
In den ersten zwei Tagen verbrachten wir unsere Zeit in Vilnius, der Hauptstadt, bei einer jungen Studentin. Wir haben uns zusammen die Stadt mit der schönen Natur und dem Nebenort Trakai angesehen.
Gemeinsam mit dem Mädchen aus Dänemark bin ich dann einen Tag später 5 Stunden mit dem Zug quer durch Litauen gereist, in die Stadt Palanga, direkt am Meer gelegen. Man wundert sich, wie viele deutsche Bürger dort im Sommer ihren Urlaub verbringen.
Mit der Mutter der Studentin verbrachten wir ein paar Tage am Strand, in ihrem „Sommerhäuschen“. Über sie erfuhren wir viel über die Kultur und Geschichte von Litauen.
Die letzten Tage der „Gastfamilienwoche“ sind wir mit dem Auto unserer zweiten Gastmutter nach Siauliai gebracht worden. Diese Stadt liegt zentriert in Litauen. Zusammen mit unserer dritten und letzten Gastmutter unternahmen wir viele kulturelle Ausflüge (zum Beispiel zum „Hill of Crosses“), waren aber auch zusammen im Kino und mitten im Sommer Schlittschuhlaufen.
Innerhalb einer Woche hatte ich die Möglichkeit, drei sehr verschiedene Gastunterkünfte und unterschiedlichste Menschen kennenzulernen. Bedingt durch den Ortswechsel habe ich natürlich auch viel über das Land und die Leute erfahren können, auch wenn es manchmal schwierig war, sich innerhalb der wenigen Tage an neue Menschen und eine neue Umgebung zu gewöhnen.
Den zweiten Teil meiner Reise in Litauen verbrachten ich im Süden, nahe der Grenze zu Weiß-Russland und Polen. Dort war unser Camp. Das Camp war sehr abgelegen am Waldrand. Verpflegt wurden wir von der Familie, die uns das Haus zur Verfügung gestellt hatte.
Gemeinsam mit 11 anderen Jugendlichen (aus Dänemark, Finnland, Italien, Slowenien, Österreich, Ungarn, Tunesien, der Türkei und Israel) unternahmen wir in der Zeit viele interessante geschichtliche und kulturelle Ausflüge, hatten aber auch Tage mit gruppenbildenden Aufgaben zu absolvieren. Auch Kreativität war gefragt.
Begleitet wurden wir in der Zeit von zwei Gruppenleitern und verschiedenen anderen jungen Leuten, die mit uns unterschiedliche Aufgaben ausprobiert haben zum Beispiel „Step forward“. Es wurden sozialpolitische und landesspezifische Dinge besprochen.
Unsere zu bewältigenden Aufgaben dauerten oft bis in die späten Abendstunden hinein.
Aber das war für uns kein Problem. Unsere Gruppe ist während dieser Woche richtig zusammengewachsen.
Litauen ist ein Land mit viel Natur. Es ist eher flach als bergisch. An vielen Stellen fühlt man sich in die Vergangenheit versetzt, es wirkt sehr alt. Viele Straßen haben große Schlaglöcher. Einige andere Straßen führen kilometerweit nur über Schotter. Für die Leute, die auf dem Lande leben, ist das völlig normal.
Auch die Sprache ist für einen germanistischen Muttersprachler schwierig. Zum Beispiel heißt Deutschland nicht „Allemagne“ oder „Germany“, sondern „Vokietija“, so versteht man nicht, wenn über das eigene Land gesprochen wird. Kurzum: wenn man die Sprache nicht kennt, ist es auch sehr schwierig, irgendetwas zu verstehen, da es eine ganz besondere Fremdsprache ist, von der man nicht etwas ableiten könnte.
Doch können gerade die Kinder und Jugendlichen bemerkenswert gutes Englisch. Sie sind Fremden gegenüber sehr hilfsbereit und offen.
Persönlich würde ich das Erlebnis immer wieder wiederholen, denn diese Zeit war für mich voller Freude. Ich habe Freundschaften fürs Leben gefunden (unsere Wimpel und Adressen wurden ausgetauscht) und neue Erfahrungen gemacht. Auch wenn es nicht immer einfach war mit der sprachlichen Kommunikation untereinander und den vielen verschiedenen Charakteren, war es ein Abenteuer, welches ich wohl nie vergessen werde.
Danke!
(Text: Ida Reintjes, Q2/ Foto: Ida Reintjes)